Montag, 11. Februar 2013

Rückblick 2012

Ein weiteres tolles Fischerjahr ist vorbei. Etwas spät, aber besser spät als nie, wollen wir Euch die schönsten Erlebnisse nicht vorenthalten.

Der Januar war überaus sonnig und es lohnte sich in die Höhe zu gehen. Doch statt Angelausrüstung im Gepäck, hatten wir uns mit Schneeschuhen auf die Reise gemacht.


So viel Sonne im Januar, da muss doch noch etwas Kälte und schlechtes Wetter für den Februar aufgehoben worden sein. Und prompt kam das unerwünschte Kalte zur Seeforelleneröffnung zurück. Gefangen wurde aber trotzdem. Es lohnte sich bei diesem Hundewetter an oder auf den See zu gehen und wir genossen die eine oder andere lustige Stunde mit den Silberigen.


Mit von der Partie waren auch die Seesaiblinge, leider etwas in der Unterzahl – aber immer wieder eine Freude!


Ein Ziel im 2012 wurde schnell erreicht. Die Vorstellung in einem von blossem Auge unschönen Bach tolle Fische zu fangen, liess mich dahin pilgern und das Resultat war sehenswert.


Bei den leckeren Morcheln lief es ziemlich harzig und wir waren oft kurz davor in fremde Reviere zu gehen, liessen es aber sein und gaben uns mit den Wenigen der hiesigen Wälder zufrieden.


Ein neuer Schall wehte durch unsere Ohren – der Ruf der Berge. Wir machten ziemliche Strapazen durch.


Manchmal mit weniger, dann wieder mit mehr Erfolg!


Das Aeschenjahr wurde erfolgreich eröffnet.


Nach der Eröffnung liessen wir die Fahnenträgerinnen in Ruhe und konzentrierten uns nochmals schnell auf die Forellen. Zuerst gab es Silber:


Dann zwei Mal Bronze:


Hier und da eine Abwechslung:


Und zum Schluss noch Gold


Und jetzt hiess es Abschied nehmen von den schönen Berner Alpen.



Die Reise über den grossen Teich wartete auf uns und wir nahmen sie in Angriff!


Nach einem 10 stündigen Flug erreichten wir Whitehorse. Dort wurden wir bereits von Connie und Gabi erwartet.


Eine rasante Fahrt von etwa 2 Stunden durch den Yukon und schon waren wir an unserem Ziel angekommen: Die Dalton Trail Lodge


Ein tolles Stück Erde wartete um von uns entdeckt zu werden. Wir erhielten das Biberhus, eine Blockhütte direkt am See, wie geil ist das denn?! Seht selbst:


Noch am Ankunftstag machten wir uns mit dem Motorboot auf den Haussee, dem Dezadeash Lake. Die schöne Gegend und mitten darin unser Häuschen :)


Ein wunderschöner Abend nahm seinen Lauf und der Yukon zeigte sich von einer seiner schönsten Seite.


Die Spots wurden schnell gefunden und der erste Wurf wurde umgehend mit einem Hammerbiss quittiert.


Ein wunderschöner Namaycush kam zum Vorschein und wir dachten wir hätten bereits einer der Grösseren erwischt.


Denkste! Doch zuerst war noch Jan an der Reihe mit einem weiteren tollen Kanadier.


Und dann war es soweit, die nächste Lake Trout war Sie! Die Bestmarke beim Werfen. Nach einem kräftezerrenden Drill war sie an Bord. „Yeehaaa“


Was für ein Erlebnis. Es folgten weitere wunderprächtige Exemplare der Kanadischen Seeforelle. Von klein, aber fein:


Zu lang und schlank:


Danach ein makelloses Exemplar:


Irgendwann waren unsere Muskel von den vielen harten Drills übersäuert und nach einem letzten Fisch, entschlossen wir den Trip zu beenden.


Doch wer das Gefühl hat(te), diese Fische wären nicht mehr zu toppen, der irrt sich gewaltig. Am nächsten Tag ging es mit Thomas und Joe an den Aishihik Lake. Geladen mit den Motorbooten „Chuchichäschtli“ und „Fährlimoore“ fuhren wir durch die Wildnis des Yukons.


Am See angekommen warteten riesige Wellen auf uns und wir haben uns lange unterhalten, ob wir nicht besser abbrechen. Doch wir riskierten die Flaute und zogen gegen die meterhohen Wellen in den Krieg. Der See ist riesig, über 80 km lang und wir befanden uns am unteren Ende. Unser Ziel war eine Halbinsel, auf welcher unser Cabin lag. Durchgerüttelt dort angekommen, deponierten wir unser Gepäck und genossen die Landschaft.


An diesem Tag konnten wir leider nur die windgeschützten Buchten des Sees abfischen. Dort liessen sich zwar Saiblinge überlisten, doch waren sie für die kanadischen Verhältnisse eher klein. Durch das schlechte Wetter sank unsere Motivation stetig nach unten. Wir entschieden uns wieder ans Land zu gehen. Dort gaben die Guides ihr Bestes um uns wieder zum Lachen zu bringen. Das beste Stück Fleisch in einer der schönsten Regionen der Welt, mitten in der Wildnis, weit und breit keine andere Menschenseele, das war die Medizin um uns wieder Energie zu geben:


Nach einem tollen Abend am Lagerfeuer gingen wir mit den besten Vorstellungen vom nächsten Tag in die Federn. Bereits in der Frühe ging es auf den See, Guide Thomas war dem Wetter gegenüber skeptisch und wollte mit uns so schnell wie möglich an die besten Spots.


Keine 3 Minuten waren unsere Köder im Wasser und pääääm hängte ein guter Fisch bei Jan. Das war ja Mal ein gutes Ohmen. Noch während des Drills ging mein Sideplaner(den ich aus der CH mitgenommen habe, dort fischt man mit bleischnüren direkt hinter dem Boot) volle Fahrt nach hinten. Ein sogenannter „Doubleheader“ konnten wir nach kurzer Zeit den Kollegen über Funkgerät mitteilen.


Die Technik war etwas gewöhnungsbedürftig, aber effektiv. Und so schleppten wir bis zum nächsten „Fish on“.


Nach einigen Fehlbissen wurde Jan seine Rute schliesslich voll durchgebogen und ein Kräftemesse der Superlative nahm seinen Lauf. Wooow, Freude herrscht! Jan und seine beste Namaycush


Danach war eine kurze Flaute auf unserem Boot. Über Funk vernahmen wir von den ebenfalls kapitalen Fänge der Kollegen. Kaum war das Funkgespräch beendet, konnte auch ich einen Trophy Namaycush drillen. Was für ein Kampf! Eine „wälts“ Freude kam über mich, als wir den alten und gewichtigen Fisch ins Boot beförderten.


Den Abschluss dieses Trips war ein weiterer Riese, welcher von Jan überlistet wurde. Nice one!


Ein unvergessliches Ereignis dieser Ausflug an den Aishihik Lake. Good bye.


Ein weiteres Highlight war die Fliegenfischerei auf die Arktische Aesche an einem winzigen Fluss. Dort ging die Post ab!


Die Fliege war oftmals kaum auf dem Wasser schon hing eine Schönheit daran.


Hier eine der breitesten Stelle des Flusses, ca. 3.5 m breit. Die Tiefe betrug selten mehr als 60-80 cm.


Ein durchschnittliches Exemplar:


Jan bei der Pirsch.


Sieht man vereinzelte Aeschen, machte es durchaus Sinn, langsam und vorsichtig an den Fluss zu gehen. Sah man aber einen Schwarm von 30 Fischen, war es keine Notwendigkeit zu schleichen. Der Futterneid unter den Fischen war zu gross um wegen einer Gefahr auf ein potenzielles Essen zu verzichten. So bissen die Aeschen auch während der Flucht.


Nach einer Woche Yukon hiess es Abschied von der tollen Crew der Dalton Trail Lodge zu nehmen. Wir machten uns auf den Weg nach Alaska. D.h. über die Berge ging es nach Haines.


Von dort ging es mit dem Charterflugzeug nach Juneau.


Von Juneau flogen wir nach Anchorage, von wo aus wir mit dem Wohnmobil Richtung Kenai Halbinsel losfuhren. Dort stand dann die Lachsfischerei im Vordergrund. Hier die einzigen Elche(das Kleine liegt im Gras versteckt), welche wir vor die Linse bekamen:


Wer denkt eine Seeforelle wäre drillstark, der hatte wohl noch nie einen Rotlachs an der Leine. Man haben die Power!!


Und lecker sind sie auch. Noch am Fangtag auf dem Grill zubereitet, eine wahre Delikatesse.


Auf unserem Reiseplan war noch Homer, die Weltstadt des Hailbutt. Dort bekamen wir die heimischen Spezialitäten serviert, ein Schlemmern in den Wolken.


Der Seeadler darf natürlich nicht fehlen. Kein super Bild, aber immerhin erkennt man ihn, voilà:


Das Tourismusdörfli auf dem Homerspit war eine Klasse für sich und sehenswert. Sowas könnte man in der Schweiz auch aufstellen, hätte wohl niemand etwas dagegen.


Und schliesslich machten wir uns noch auf den Weg zum Hailbuttfischen.


Captain Luk sichtet gute Fangplätze.


Die Hailbuttfischerei entpuppte sich dann als Flopp, respektive als reine Fleischbeschaffung. Ein Spass bei dieser Fischerei erkenne ich bis heute nicht. Aber der Ausflug insgesamt war dennoch toll und ich möchte ihn nicht missen. Highlight war wohl die Roche von etwa 2 m Breite. Hier noch die tollsten Butts des Trips:



Auf der Rückreise nach Anchorage besuchten wir nochmals ein paar Spots um den Lachsen und Regenbogenforellen nachzustellen. Dann war es aber Zeit, dem Nordamerikanischen Kontinent den Rücken zu zeigen. Kanada wollen wir bestimmt in den kommenden Jahren wieder besuchen, die Gastfreundschaft und die wunderbare Natur ist 100 % empfehlenswert. Alaska hingegen werden wir nicht vermissen und können es auch nicht weiterempfehlen. Die Mentalität dort ist eine ganz andere und man fühlt sich weniger willkommen als in Kanada. Sei es am Flughafen, im Geschäft oder am Wasser.

Die Fischerei in der Schweiz war nach Nordamerika auch nicht mehr die selbe. Somit waren die Ausflüge und das Erlebte mit den Kameraden deutlich wichtiger als die Fänge. Auch im 2013 wird sich dieser Trend fortsetzen. Selbst werde ich nur noch als Gastfischer unterwegs sein und zu Gunsten der Weiterbildung und anderen Hobbys die Fischerei etwas lockerer angehen. Deshalb wird es wahrscheinlich auch keinen Bericht des Jahres 2013 geben.

Petri-Heil und ein erfolgreiches 2013

Chrigel